Ein Satyr mit erigiertem Glied hält einen Ziegenbalg als Weinschlauch. Er trägt einen Kranz aus Efeublättern.
Der Satyr ist hier mit einem Spiel beschäftigt, das Askoliasmos genannt wird, abgeleitet vom griechischen Wort für Weinschlauch, „askos“, bei dem man auf einen aufgeblasenen, mit Öl gefetteten Weinschlauch springen und versuchen musste, das Gleichgewicht zu halten.
Askoliasmos war ein beliebtes Geschicklichkeitsspiel in der Antike, das während der ländlichen Dionysien, einem Fest zu Ehren des Gottes Dionysos, gespielt wurde. Dabei versuchten die Teilnehmer, auf einem eingefetteten und mit Luft oder Wein gefüllten Schlauch aus Tierhaut (z. B. Ziege oder Schwein) das Gleichgewicht zu halten. Der Gewinner erhielt als Preis den mit Wein gefüllten Schlauch.
Das Spiel hatte vermutlich eine rituelle Bedeutung und könnte mit Fruchtbarkeitsritualen in Verbindung gestanden haben. Es wurde auch in römischen Weinfesten erwähnt, was darauf hindeutet, dass es über Griechenland hinaus bekannt war.
Griechische Spätarchaische Periode 510-500 v. Chr.,
Exponat des Museums of Fine Arts Boston,
Durchmesser 24 cm mit Henkeln. Replik handbemalt und -getöpfert.
Eine Plombe am Henkel trägt die Inschrift "MUSEUM COPY", Rückseite "HAND MADE IN GREECE".