Maske eines Mädchens mit voluminösem Haarschopf, gebändigt durch ein verziertes Haarband.
Mädchen im antiken Griechenland lebten in einer Welt, die stark von Tradition, Familie und Religion geprägt war. Ihr Alltag spielte sich meist im häuslichen Bereich ab – als Töchter, zukünftige Ehefrauen und Mütter. Bereits im Kindesalter wurden sie in Tätigkeiten wie Spinnen, Weben und Haushaltsführung unterwiesen. Bildung war für Mädchen einfachen Standes selten, denn Lesen und Schreiben galten als männliche Privilegien. Anders jedoch im Soldatenstaat Sparta. Die Erziehung der Mädchen dort ähnelte der der Jungen. So wurde vor allem auch die sportliche Ausbildung der Mädchen gefördert. Die verheiratete Frau nahm in ihrem Hause als Herrin, Kyria, eine angesehene Stellung ein. Sie hatte auch das Verfügungsrecht über ihr eigenes Vermögen.
Die Ehe war das zentrale Lebensziel: Mädchen wurden oft schon mit 13 bis 16 Jahren verheiratet – meist an ältere Männer, die vom Vater ausgewählt wurden. Mit der Hochzeit wechselte die rechtliche Vormundschaft vom Vater zum Ehemann. Frauen hatten kein Wahlrecht und durften nicht an politischen Entscheidungen teilnehmen.
Trotz dieser Einschränkungen finden sich in der griechischen Kunst und Mythologie zahlreiche Darstellungen weiblicher Stärke und Symbolik. Göttinnen wie Athena, Artemis oder Demeter verkörperten Weisheit, Jagd und Fruchtbarkeit. Zusammen mit anderen weiblichen Gottheiten dominierten Frauen unterschwellig die antike griechische Götterwelt, trotz Patriarchats. Auch die sogenannten Tanagra-Figuren – feine Terrakotta-Statuetten junger Frauen – zeugen von einem ästhetischen Ideal und kultischer Verehrung.
Maske Exponat des Nationalarchäologischen Museum Athen, etwa 350-330 v. Chr.,
Replik mit Aufhängevorrichtung