Eine Rekonstruktion des antiken griechischen Musikinstruments, das Sistrum (Rahmenrassel). Museum für antike griechische Musikinstrumente, Katakolon.
Das Sistrum (Rahmenrassel) war ein musikalisches Perkussionsinstrument, welches von den antiken Ägyptern erfunden wurde,
jedoch nach kurzer Zeit Eingang in die altgriechische Musikszene fand und oft in bildenden Künsten wie Bildhauerei und Töpferei dargestellt wurde. Das aus Ton, Holz oder Metall gefertigte Instrument diente als rhythmische Begleitung für andere Instrumente, insbesondere bei religiösen Riten und Festen. Gespielt durch das Schütteln des Instruments wie eine Rassel, erzeugten bewegliche Gegenstände auf den horizontalen Stangen oder die freie Bewegung der Stäbe selbst gegen den Rahmen Klänge.
In der griechischen Kultur hatte das Sistrum die Form eines länglichen Reifens und wurde bei Prozessionen, Opfern, Festen, Ritualen und Begräbnissen verwendet. Die frühesten Beispiele stammen aus dem minoischen Kreta (ca. 2000-1900 v. Chr.) und bestehen aus Ton mit zwei festen horizontalen Holzstäben und drei beweglichen Tonscheiben, um Klang zu erzeugen, wenn sie auf die Seiten des reifenförmigen Rahmens treffen. Es ist jedoch möglich, dass Versionen in Ton vielleicht nicht zum Spielen gedacht waren (ihre Klangerzeugung ist gering), sondern das Instrument eher in Bestattungszeremonien verwendet wurde. In der Tat wurden viele Sistra und ähnliche Musikinstrumente in Gräbern gefunden, was auf den Glauben hindeutet, dass Musik ein Teil des Lebens nach dem Tod war. Tonversionen von Sistra könnten auch als Kinderspielzeug verwendet worden sein.
In der griechischen Kunst werden Tänzerinnen und Tänzer in Prozessionen gelegentlich mit einem Sistrum in der Hand dargestellt. Ein berühmtes Beispiel ist die Harvestervase aus der Hagia Triada aus dem minoischen Kreta (1500-1450 v. Chr.), die einen Sistrumspieler in einer Erntedankfestprozession darstellt.
Replik aus Terrakotta, Reduktion